Noten im Bassschlüssel lesen
Wie lernt man die Noten im Bassschlüssel einfach, schnell und sicher?
Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht. Die Art, wie man sich neue Informationen aneignet hängt sehr von der individuellen Situation ab. So gibt es sicher auch unter den Lesern dieser Seite solche, die bereits Erfahrungen mit Musik und Noten haben, aber auch jene, die noch keinen Bezug zu Noten und Instrument haben.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Ziel. Warum möchte jemand Noten lesen können? Ist das Ziel, im Musikunterricht der Schule Noten benennen zu können, geht man beim Lernen eventuell andere Wege, als wenn man die Noten für das Instrumentalspiel benötigt.
Im Folgenden gebe ich Hinweise, was man tun kann und wie man vorgeht, um Noten im Bassschlüssel lesen zu lernen. Natürlich erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Ideen sollen als Anregungen und Aufforderungen zum eigenen Handeln verstanden werden.
An alle, die bereits Noten in einem anderen Notenschlüssel lesen können
Ein beliebter Weg, sich Noten im Bassschlüssel zu erschließen, ist eine Art Umrechnung von dem bereits bekannten Notenschlüssel, z.B. dem Violinschlüssel, in den noch ungewohnten neuen (Bass-) Schlüssel. Wenn man nicht viel erreichen möchte, mag dieser Weg ausreichen.
Für angehende Musiker, die ein hohes Tempo und Zuverlässigkeit beim Lesen der Noten im Bassschlüssel benötigen, ist es erfahrungsgemäß ein aufwendiger und letztlich frustrierender Weg. Dabei macht es keinen Unterschied welches Instrument man spielt. Am Klavier braucht man die gleiche Sicherheit wie an der Tuba, der Posaune oder dem Bariton.
Wie kann man das Notenlernen im Bassschlüssel besser machen?
Man kommt am schnellsten ans Ziel, wenn man sich die Noten im Bassschlüssel so aneignet, dass sie unabhängig von Umrechnungen anderer Notenschlüssel fließend gelesen werden können.
Nun geht's zu den Tipps, die das Notenlesen schneller zu verwertbaren Ergebnissen bringen.
Beginnen sollte man das Lernen der Noten in einem neuen Notenschlüssel mit wenigen Referenznoten
Weniger ist mehr! Wer alle Noten sofort auswendig können will, wird schnell frustriert sein. Zunächst macht es Sinn, einige wenige Noten zu betrachten, die man sich leicht merken kann, weil sie besondere Merkmale haben.
Jeder Notenschlüssel legt genau eine Note im Notensystem fest. Da der Bassschlüssel ein F-Schlüssel ist, der das "kleine f" festlegt, haben wir unseren ersten Ton im Bassschlüssel, den wir uns leicht merken können. Das "kleine f" befindet sich im Bassschlüssel auf der vierten Notenlinie.
Viele Musiker "müssen" einfach wissen wo das "c" ist. Im Bassschlüssel befindet sich das "eingestrichene c" (c') auf der ersten Hilfslinie über dem Notensystem. Für Kenner des Violinschlüssels ergibt sich eine interessante Verbindung zwischen Bassschlüssel und Violinschlüssel: Im Violinschlüssel befindet sich nämlich das c' auf der ersten Hilfslinie unter dem Notensystem.
Nun sind zwei Noten nicht gerade viel - mag man meinen... Doch gerade am Beginn ist es wichtig sich eher weniger als zu viel einzuprägen. Entscheidend für den Lernerfolg ist, ob man mehrere zusätzliche Informationen zur Verarbeitung hat. So kann ein Posaunist sich zusätzlich die Zugposition von "f" und "c" merken, ein Tubist prägt sich die entsperchenden Griffe für diese ersten Noten ein... So ist das Lernen nicht allein auf die Darstellung im Notenbild beschränkt. Wer außerdem den Klang erzeugen und als weiteres Kriterium abspeichert, gewinnt nochmals Sicherheit im Umgang mit den Bassnoten.
Ein möglicher dritter Kandidat für die ersten Schritte mit dem Bassschlüssel ist das "kleine c" (c). Es befindet sich im zweiten Zwischenraum. Wer den Umgang mit Intervallen gewöhnt ist, wird schnell die Oktaven erfassen. (Oktaven bezeichnen den Abstand von der 1. zur 8. Stufe oder anders formuliert ist es der Abstand zwischen gleichnamigen Noten z.B. f' zu f'' usw.)
Wenn man sich Vorgänger und Nachfolger merkt, geht es zügig weiter
Das Prinzip mit Vorgänger und Nachfolger ist denkbar einfach. Es gibt 7 Stammtöne, die sich lediglich in bestimmten Abständen wiederholen. Die Reihenfolge kann man beispielsweise mit dem "a" beginnen: a h c d e f g Die Ähnlichkeit mit dem Anfang unseres Alphabets ist offensichtlich. Nur das "b" muss durch "h" ersetzt werden. Nach dem "g" geht es wieder mit "a" los.
Denkbar ist auch ein Anfang mit "c": c d e f g und Aha -Effekt (c d e f g a h). Die Reihenfolge bleibt immer gleich, egal mit welchem Notennamen man beginnt.
Schauen wir uns die Reihenfolge einmal genauer an. Das "f" hat als Vorgänger das "e". Vorgänger sind in unserem Sinne tiefer als die Startnote. Somit ist das "e" tiefer als "f" und befindet sich im dritten Zwischenraum. Der Vorgänger vom "c1" ist "h". Es befindet sich direkt über dem Notensystem.
Der Nachfolger einer Note steht im Notenbild höher. So heißt der Nachfolger vom "kleinen f" "kleines g". Das "kleine g" findet man im vierten Zwischenraum. Der Nachfolger vom "c" heißt "d". Da wir bisher nur "c1" kennen, führt es uns automatisch zu "d1" , welches über der ersten Hilfslinie über dem Notensystem liegt.
Zwischenstand: Ausgehend von zwei Notennamen "f" und "c1" haben sich durch Vorgänger und Nachfolger fast mühelos weitere vier Noten (e,g,h,d) bestimmen lassen. Das sind schon mal sechs von sieben verschiedenen Notennamen. Das noch fehlende "a" kann als Nachfolger vom "g" oder Vorgänger vom "h" bestimmt werden. Das "a" steht im Bassschlüssel auf der fünften Notenlinie.
Noch mehr Noten im Bassschlüssel
Instrumentalisten werden schnell das Notenbild mit Tönen und Griffen in Zusammenhang bringen. Das Lernen der Notennamen wird dann oft zweitrangig mit ungünstigen Folgen. Notennamen sind Begriffe und Begriffe sind wiederum Werkzeuge zum Denken. Klare Begriffe ermöglichen gute Resultate bei Denkprozessen. Unzureichende begriffliche Vorstellungen stehen dem Denken im Wege. Deshalb ist es wichtig, immer wieder die Notennamen zu üben und zu wiederholen!
Für noch mehr Notenkenntnisse kann man weitere Referenznoten festlegen und nach bereits bekanntem Verfahren mit Vorgänger und Nachfolger Wissenslücken schließen.
Denkbar wäre auch, die Oktaven von "f" und "c1" zu bilden und diese wiederum als Ausgangspunkte für die Erweiterung zu nutzen..
Eine andere Methode, Noten ohne Vorkenntnisse zu lernen
Wer mit den bisherigen Ideen nicht zurechtkommt, kann auf der nächsten Seite einen Weg kennenlernen, viele Noten noch einfacher zu lernen. Hier klicken und weitere Methode kennenlernen.