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Der Ansatz der Blechbläser

Der Ansatz bei Trompete, Horn, Posaune und Tuba

Als Ansatz bezeichnet man einerseits das Platzieren des Mundstücks eines Blechblasinstrumentes auf den Lippen, andererseits die Anspannung und Formung der Lippen mit Hilfe der Muskulatur im Bereich des Mundes.

Wohin mit dem Mundstück ?

Das Mundstück sollte zunächst möglichst in der Mitte der Ober- und Unterlippe angesetzt werden. Geringe Abweichungen nach oben, unten, links oder rechts können toleriert werden. Der Sitz des Mundstückes sollte sich irgendwie auch gut anfühlen. Außerdem gibt es anatomische Gegebenheiten, die den Sitz des Mundstücks ebenfalls beeinflussen.

Durch Probieren findet man schnell heraus, wo das Mundstück am angenehmsten sitzt und gleichzeitig eine gute Tonbildung ermöglicht. Extreme sollte man meiden. Nicht zu weit nach links oder rechts, oben oder unten abrutschen. In jedem Fall müssen die Lippen leicht schwingen können und Luft mit wenig Kraftaufwand durch die Lippen fließen können.

Es gibt immer mal wieder Blechbläser, insbesondere Hornisten, die das Mundstück in die Unterlippe einsetzen, statt es auf die Lippe zu setzen und damit gute Leistungen erreichen. Einem Anfänger kann man diese Technik nicht empfehlen. Es dürfte eine Minderheit sein, die Dank des Einsetzens des Mundstücks in die Unterlippe die entscheidenden individuellen blastechnischen Probleme beseitigen konnte.

Wie stark darf der Druck sein, mit dem man das Mundstück auf die Lippen setzt?

Ich denke dass es ideal ist, mit so wenig Druck wie möglich zu Blasen. Es muss etwas Druck aufgewendet werden, damit keine Luft am Rand des Mundstücks entweicht. Wenn man hohe Töne spielt, wird man mehr Druck anwenden als in der tiefen Lage. Bei nachlassender Kraft wird man auch kräftiger auf die Lippen drücken als normal.

Wichtig: Zu starker Druck verhindert den Aufbau der Ansatzmuskulatur. Deshalb ist es wichtig, nicht zu früh mit dem Blasen von hohen Tönen zu beginnen. Anfänger auf Blechblasinstrumenten, die ungeduldig und ehrgeizig sehr schnell anstrengende Stücke spielen wollen, ersetzen die fehlende Kraft durch Druck und gewöhnen sich schnell das Drücken an. Der Aufbau der Kondition, die Entwicklung von Klang und Flexibilität wird durch solches Tun gehemmt.

Es bleibt nur der Weg über tägliches Üben, um langfristig Ausdauer, Kraft, Tonumfang, Flexibilität und Treffsicherheit zu erlangen. Den Schwierigkeitsgrad der Übungen und Spielstücke kann man dann schrittweise anheben.

Worauf man beim Ansatz außerdem achten sollte

Beim Anblasen der Töne dürfen keine Luftpolster entstehen. Luftpolster entstehen, wenn die Gesichtsmuskulatur oder einzelne Muskeln der mimischen Muskulatur zu wenig Spannung haben und ein Einströmen von Luft zwischen Wangen und Zahnreihen oder Lippen und Zahnreihen stattfindet.

Beim Blasen hoher Töne sollte man die Lippen etwas stärker zusammenziehen, um der Luft den nötigen Widerstand entgegenzubringen. Gleichzeitig verbessert man so das Muskelpolster unter dem Mundstück. Bei etwas höherem Druck ein Vorteil. Das häufig zu beobachtende Auseinanderziehen der Lippen in der hohen Lage ist nicht empfehlenswert. Ein Grund ist der meist zu helle Klang.

Beim Spielen tiefer Töne neigt man dazu, die Lippen nach vorn zu stülpen. Achtung! Zu viel Fleisch im Mundstück erschwert das Blasen. Außerdem ändert sich die Klangfarbe der Töne, wenn die Beschaffenheit der Lippen verändert wird. Besser ist es, die Öffnung der Lippen, durch die die Luft fließt, zu vergrössern. Der Klang bleibt offen und die Ansprache der Töne leicht.