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Wie man als angehender Posaunist mit dem Erarbeiten der Noten und Zugpositionen beginnt

Die ersten Töne auf der Posaune

Im Folgenden geht es nicht um die Darstellung aller Noten und Zugpositionen für Posaune in einer Zugtabelle, sondern vielmehr um die Thematik des erfolgreichen Lernens von Noten und Zugpositionen.

Natürlich können die Zugtabellen als kompaktes Nachschlagewerk oder Schummelzettel benutzt werden.

Wenn hier der Begriff Posaune verwendet wird, so handelt es sich genauer um die gemeine Tenorposaune (mit oder ohne Quartventil) in Grundstimmung B. Außerdem gelten die Angaben für den Bassschlüssel (ohne Transposition, also in C). Es dürfte sich um die am häufigsten verwendete Kombination von Posaune als Instrument und für Anfänger geeignete Notenausgaben handeln. Wer nur Bahnhof versteht, ist wahrscheinlich genau an der richtigen Adresse und sollte weiterlesen.

Die ersten Noten, Töne und Zugpositionen

Wäre es nicht toll, wenn man innerhalb kurzer Zeit alle Noten und Zugpositionen auswendig und sicher beherrschen würde? Eine andere Frage scheint mir angebrachter: Wieviele Töne, Noten und Zugpositionen brauche ich am Anfang?

Wer bisher noch keine Erfahrungen mit der Posaune oder anderen Blechblasinstrumenten gemacht hat wird mit zwei oder drei Tönen, den dazugehörenden Noten und Zugpositionen beginnen.

Auf der ersten Zugposition sollte man beginnen und versuchen das kleine f und / oder das große B anzublasen. Das kleine f steht im Notensystem des Bassschlüssels auf der vierten Notenline. Diese Note sollte man sich gut merken, denn der Bassschlüssel ist ein F-Schlüssel und da er auf der vierten Notenlinie beginnt, legt er dort den Ton kleines f fest. Nochmals bestätigt wird die Position des Notenschlüssels durch die zwei Punkte - jeweils einer im dritten und einer im vierten Zwischenraum des Notensystems.

Der zweite Ton, das große B, klingt tiefer und steht im Notensystem auf der zweiten Notenlinie. Notenlinien und Zwischenräume werden dabei immer von unten beginnend gezählt, genauso wie die Stockwerke eines Hauses! Bei vielen Instrumenten beginnt man zunächst mit dem Üben von Stammtönen. Das große B ist kein Stammton, sondern wird vom Stammton großes H abgeleitet, indem dieser durch das Vor- oder Versetzungszeichen b erniedrigt wurde. Da das große B auf der Posaune am Anfang leichter zu spielen ist als das große H, lernen Posaunisten in der Regel erst B und später natürlich auch H.

Die nächste Zugposition im Notenbild

Die beiden vorangegangenen Töne liegen relativ weit auseinander. Nun bietet sich an, einen Ton dazwischen zu erzeugen.

Wenn das f gelingt, kann man davon ausgehend den Zug abwärts bewegen, bis sich der Steg vom beweglichen Teil des Zuges einige Zentimeter unterhalb des Schallkranzes befindet. Hier ist etwa die vierte Lage / Zugposition und der Ton d sollte machbar sein.

Die Kontrolle der vierten Lage erfolgt über verschiedene Wege. Der beste Weg ist über das Gehör, indem man versucht mit den Tönen f und d den Kuckuck nachzuahmen. Der Kuckuck ist nichts weiter als das Intervall kleine Terz. Außerdem lassen sich Töne auch mit Hilfe eines Klavieres oder Keyboards vergleichen und gegebenenfalls korrigieren.

Eine durchaus praktische Variante ist die Überprüfung der Tonhöhe mittels Stimmgerät. Allerdings sollte man stets darauf achten, auch das Gehör zu trainieren. Alle Sinne sollen sich gegenseitig beim Lernen helfen. Das d befindet sich auf der dritten Notenlinie.

Spielt man nun die drei Töne B d f (Zugpositionen 1 4 1) hintereinander, erhält man den Dreiklang von B-Dur. Damit könnte man den Anfang vom Kinderlied Hopp, hopp, hopp... auf der Posaune blasen. Für das ganze Lied brauchen wir noch weitere Töne.

Zwei weitere Töne mit neuen Zugpositionen

Bewegt man den Zug von der ersten Position abwärts bis der Steg des beweglichen Zuges etwa auf der Höhe des Schallkranzes ist, hat man die dritte Lage erreicht. Hier spricht der Ton es (abgeleitet vom Stammton e ) an. Die Note für es befindet sich im dritten Zwischenraum des Notensystems.

Um die korrekten Zugpositionen über das Gehör zu finden, bietet sich der Liedanfang von Summ, summ, summ... an. (Töne: f es d; Zugpositionen: 1 3 4 )

Inzwischen ist der erste Fünftonraum fast vollständig. Mit fünf Tönen kann man schon jede Menge Kinderlieder und Übungen spielen. Davon sollte jeder angehende Posaunist regen Gebrauch machen, um das bis dahin Gelernte zu festigen.

Das c gestaltet sich schon ein wenig schwieriger, da es auf der sechsten Zugposition / Lage gespielt wird. Eine visuelle Orientierung wie bei der dritten und vierten Zugposition ist hier kaum möglich. Wenn man das c korrekt erwischt hat, bleibt als Anhaltspunkt nur die Streckung des Armes übrig. Kinder und Jugendliche, die noch wachsen, müssen hier beständig korrigieren.

Wer ein Quartventil an seiner Posaune hat, kann das c auf der ersten Lage anblasen, wenn zeitgleich das Ventil betätigt wird. Das Quartventil ermöglicht eine gute Kontrolle, ob das c auf der sechsten Zugposition die richtige Tonhöhe hat, wenn man abwechselnd das c mit und ohne Quartventil bläst. Für Kinder und jüngere Jugendliche bevorzugen viele Ausbilder Posaunen ohne Quartventil, um Gewicht zu sparen und den Halteapparat zu entlasten. Hier erfolgt die Kontrolle wie bereits weiter oben beschrieben.

Das c notiert man im zweiten Zwischenraum des Notensystems.

Ausbau des Tonumfanges

Die Töne des Fünftonraumes bilden eine gute Grundlage für den stufenweisen Ausbau des Tonumfanges. Dabei sollte man sowohl aufwärts wie auch abwärts erweitern. Einfache Überlegungen wie das Bilden von Vorgänger und Nachfolger helfen beim schrittweisen Erweitern von Wissen und Können. Das Lernen wird dann leicht und erfolgreich, wenn es von Anfang an einen praktischen Bezug hat. Viel Spaß am Musizieren mit der Posaune.